Liebe Patienten,
seit dem Sommer 2011 behandeln wir zusätzlich Kinder, die Probleme mit ihrer Linkshändigkeit haben.
Zunächst werden die Kinder genauestens bezüglich ihrer dominanten Hand getestet.
In den nachfolgenden Behandlungen kann es je nach Problematik verschiedene Schwerpunkte geben:
- Umfeldanpassung (z.B. Tischhöhe, Sitzposition)
- Förderung einer angemessenen Muskelspannung am Tisch(z.B. Kräftigungsübungen)
- Förderung weiter und lockerer Bewegungsabläufe des linken Armes (z.B. Schwungübungen)
- Verbesserung der Zusammenarbeit beider Hände (z.B. Schleife binden)
- Förderung der Sensibilität (etwas fühlen und spüren können)
- Vermitteln von verschiedenen Regeln (Blattlage, Stifthaltung, Stiftführung, Haltehand)
- Vorstellen von Hilfsmitteln
Damit Kinder demnach gut am Tisch arbeiten können, benötigen sie eine stabile Sitzhaltung. Sie müssen in der Lage sein, für eine angemessene Zeit aufrecht und sicher sitzen zu können. Hierfür kann eine Anpassung des Arbeitplatzes (Lichtquellen, Tischhöhe, Sitzhöhe mit Fußkontakt zum Boden), aber auch eine Förderung der Haltemuskulatur im Rumpf des Kindes notwendig sein. Dies ist bei Kindern mit motorischer Unruhe oft der Fall.
Anschließend werden Übungen durchgeführt, die lockere Bewegungsabläufe im Arm fördern (großes Malen, Seile, Bänder, Luftballon etc.).
Später lernt das Kind am Tisch ruhig zu sitzen, aber dennoch seinen Arm und die Hand beim Malen, Schreiben oder anderen feinmotorischen Übungen locker zu benutzen.
Außerdem ist es möglich, dass das Kind noch Unterstützung im Fühlen (Bürsten, Igelbälle, Fühlmemory, Tastsäckchen etc.) oder im Zusammenspiel beider Hände (Knobelspiele, Bauspiele, Handwerk etc.) benötigt.
Letztendlich ist es immer wichtig, die Eltern, Lehrer oder Erzieher in den Lernprozes einzubeziehen. Hierbei ist es vor allem unerlässlich, die entsprechenden Regeln für Linkshänder zu vermitteln. Es ist wichtig, auf die richtige Blattlage, die korrekte Stifthaltung und -führung sowie die notwendige Mitbenutzung der Haltehand zu achten und dies dem Kind möglichst ganzheitlich zu vermitteln (in der Therapie, in der Schule, aber auch zuhause). Außerdem gibt es noch verschiedene Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können (Griffverdickungen, Anspitzer, Scheren etc.).
Falls Sie Fragen haben, können Sie uns gern kontaktieren.
Christiane Adler